13.ÉRIC PINA „FOULE“


Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit
12.Undenkbar!
von Thomas Kaestle
https://www.zebrabutter.net/autoren/thomas-kaestle/

Selbstverständlich muss es möglich sein, Zugänge zu Kultur zu finden, teilhaben zu können, nicht kategorisch ausgeschlossen zu werden. Kultur muss Anschlussfähigkeiten und Anknüpfungspunkte für den individuellen Alltag bieten, muss immer wieder neu und anders kontextualisiert und vermittelt werden. Die Balance zwischen Beliebigkeit und Festlegung ist eine Kunst. Ist die Kunst. Kultur geschieht in Möglichkeitsräumen, die zu konstruieren eine ständige Herausforderung bleibt. Es gibt keine perfekte Lösung für den idealen Rahmen. Aber das Ziel muss eine möglichst große Ergebnisoffenheit bleiben. Und selbst wenn es in bestimmten Zusammenhängen sinnvoll sein kann, sich konsequent festzulegen und dies auch transparent zu kommunizieren: Dies darf nicht zu einer Verdrängung ergebnisoffener kultureller Situationen an anderer Stelle führen. Kultur braucht Raum für das Unerwartete, das Unberechenbare und das Undenkbare!

13.Nachgedanke

Eher ungeplant hat sich dieser Text im Prozess des Schreibens zu einem Manifest entwickelt. Er hat sich im dafür passenden Kontext ergebnisoffen entfaltet.

Merci, Jean-Robert.

12: OLAV RASCHKE „ISO“

Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit
11. Das Ende der Avantgarden
von Thomas Kaestle
www.zebrabutter.net/autoren/th

Der Traum der Kulturpolitik hieß in den 1970er Jahren „Kultur für alle“. Die Zauberformel des damaligen Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt, Hilmar Hoffmann, war ein radikales Bekenntnis, Kultur ohne Hemmschwellen und auf Augenhöhe zu ermöglichen. Anders als das Ihme-Zentrum gilt sie auch heute noch vielen nicht als gescheitert. Im Gegenteil, sie scheint immer noch Leitbild zahlreicher kommunaler Kulturpolitiker zu sein. Sicherlich: Wenn man „Kultur für alle“ nur als Plädoyer für mehr Inklusion und bessere Zugänglichkeit in der Kultur liest, lässt sich rein gar nichts dagegen einwenden. Wenn allerdings Probleme bei der Unterscheidung von Kultur und Soziokultur hinzukommen (die sich ebenfalls seit den 1970er Jahren hartnäckig halten), lassen sich schnell wieder Förderbedingungen formulieren, die einer Ergebnisoffenheit entgegenstehen. Das gilt umso mehr, wenn man sich die Mühe macht, in Hilmar Hoffmanns Originalveröffentlichung nachzuschlagen. Denn was er fordert ist unzweideutig „jede Kultur für alle“. Wenn jedoch jede Kultur für jeden zugänglich, nachvollziehbar und verständlich sein soll, wäre sie jeder Herausforderung beraubt, jeder Sperrigkeit, all ihrer Geheimnisse und Unergründlichkeiten. Also all dessen, was sie zur Kultur macht. Eine zu jeder Zeit für alle nachvollziehbare Kultur wäre kraftlos, affirmativ und letztlich bedeutungslos. Sie hätte keine Möglichkeit, der Gesellschaft voraus zu sein, ihr etwas entgegen zu setzen, das Undenkbare zu denken. Dies wäre gleichbedeutend mit dem Ende aller Avantgarden. Und damit dem Ende jeder Weiterentwicklung. Das Resultat wäre genormter Stillstand.

Ganzer Text unter:

11: Dr. Peter Struck & Thomas Garzke „Dadarama Gagamax“

Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit
10. Entwicklung & Planung
von Thomas Kaestle
www.zebrabutter.net/autoren/thomas-kaestle

Kultur- und Planungspolitik weisen zahlreiche historische Parallelen auf. Viele Utopien wurden fast zeitgleich für stadträumliche und kulturelle Strukturen entwickelt. Dies mag auch für den Umgang mit Planung und Rahmensetzung auf der einen und Ergebnisoffenheit auf der anderen Seite gelten. Dabei hat die Stadtplanung sich bei ihrem Abschied vom Anspruch der Festlegbarkeit auch von einem namensgebenden Begriff distanziert: Der zunehmende Gebrauch des Begriffs ‚Stadtentwicklung‘ trägt der Erkenntnis Rechnung, dass das Städtische nicht planbar sei. Dass Urbanität, die sich laut dem Stadtsoziologen Hartmut Häußermann aus Heterogenitäten speist, zudem aus Unergründbarkeiten, Geheimnissen und gemeinsamen Erzählungen, sich eben bestenfalls in bestimmten Rahmensetzungen günstiger entwickelt als in anderen. Die Bau- und Gesellschaftsvisionen der 1970er Jahre wirken heute meist naiv, ihr Scheitern ist offensichtlich: Großkomplexe, homogene kleine Städte in den großen. Eine der prominentesten ist in Hannover zu besichtigen. Das Ihme-Zentrum steht bis heute auf dem größten zusammenhängenden Betonfundament Europas. Bei der Grundsteinlegung im Jahr 1971 galt der Traum, auf engstem abgeschlossenem Raum Wohnen, Arbeiten und Konsum vereinen zu können, als Zukunft städtischen Lebens. Bei der Fertigstellung nach vier Jahren hatte sich diese Perspektive bereits relativiert. Heute stehen die Verkaufsflächen fast vollständig leer, der bauliche Zustand ist bedenklich. Im Abstand von einigen Jahren finden sich Investoren, die bislang jedoch zu keiner Änderung der Situation beitragen konnten. Der festgelegte Rahmen der Gesamtkonstruktion vereint hunderte Wohnungsinhaber, wodurch Entscheidungen sehr kompliziert werden.

Ganzer Text unter:

9. QUINTESSENZ „A PART OF ME“

Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit
8.Statistical Turn
von Thomas Kaestle
www.zebrabutter.net/autoren/thomas-kaestle

 

Viele neue Förderempfänger aus den Kulturszenen haben ihre Begeisterung über den Geldsegen noch nicht hinterfragt oder gar abgelegt. Sie haben Strategien entwickelt, die Förderwelle zu surfen, sich an neue Kriterien und Engführungen anzupassen, vom Ökonomen Richard Florida zu Beginn des neuen Jahrtausends zusätzlich als „Creative Class“ geadelt und für unverzichtbar erklärt. Bei anderen zeigt sich nach einigen Jahren inzwischen Ernüchterung, wenn sie bemerken, dass es zunehmend schwieriger wird, mit ergebnisoffenen Projekten bei Entscheidern auf Interesse zu stoßen. Ich würde noch einen Schritt weiter gehen: Ich halte die Entwicklung hin zu immer mehr Festlegung für gefährlich. Zum einen aufgrund von vorkuratierten Themen und der damit einher gehenden unmittelbaren Einschränkung inhaltlicher Diversität. Zum anderen – und hier komme ich zurück zum behaupteten Kollateralschaden – aufgrund der offenbar sehr stabil konstruierten Nähe von Kultur und Verwertbarkeit. Im schlimmsten Fall wird von Kultur inzwischen erwartet, dass sie wirtschaftlichen Nutzen bringt. Nicht als so genannter ‚weicher Standortfaktor‘ oder aufgrund von Umwegrentabilitäten. Sondern ganz direkt, nach Abschluss jedes Projektes nachweisbar. Zumindest aber gilt es zunehmend als Mindeststandard, dass Kultur darstellbar wird, sich zahlenmäßig erfassen und in Statistiken verwandeln lässt. (Tatsächlich könnte man hier entsprechend der Mode, Kultur in ‚Turns‘ zu denken, von einem ‚Statistical Turn‘ sprechen.) Dieser Umstand überträgt sich zudem von geförderter Kultur, wo Darstellbarkeit und Nachvollziehbarkeit direkt eingefordert werden können, auf jede Art von Kultur. Es geht dabei um Wahrnehmbarkeit, die etwas anderes ist als Darstellbarkeit. Um die Bereitschaft und Fähigkeit, auch jene Kultur wahrnehmen zu können (und zunächst zu wollen), die nicht leicht kategorisierbar ist, nicht erwartbar oder kalkulierbar. Die sich in Szenen prozessual oder intuitiv entwickelt, die aus den richtigen Konstellationen und Situationen erwächst und ungeplant Wichtiges und Neues hervorbringt. Solche Kultur ist es meiner Meinung nach, aus der sich fast die gesamte Kultur- und Kreativwirtschaft notwendigerweise speist. Je später die Verantwortlichen die Konsequenzen ernst nehmen, desto mehr kulturelle Basis wird bereits verschwunden sein.

Ganzer Text unter:

6. Hilmar Jess „Referenzen“

Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit
5.Vorkuratierte Inhalte
von Thomas Kaestle

Was geschah seither? Die Tendenz zur Rahmung, die etwa zwei Jahrzehnte lang ein viables, also halbwegs brauchbares, Gleichgewicht der Ergebnisoffenheit geschaffen hatte, hat dieses langsam in Richtung Festlegung kippen lassen. Nicht mehr nur geförderte Institutionen oder Initiativen beschäftigen Kuratoren als Rahmenbauer zwischen künstlerischen Einzelpositionen und alltäglichen oder gesellschaftlichen Kontexten. Zunehmend etablieren sich kuratorische Positionen und Rollen auch bei den strukturellen Ermöglichern von Kultur: eben in Kulturpolitik, Kulturverwaltung und Kulturförderung. Nicht nur große Stiftungen setzen eigene inhaltliche Schwerpunkte, fördern im Rahmen festgelegter und festlegender Programme und entwickeln immer komplexere Inklusions- und Exklusionsmechanismen. Eine solche Praxis kann zweifellos zu einer kulturellen Verdichtung und damit der langfristigen Stärkung bestimmter Positionen beitragen. Eine klare Agenda kann nicht nur zu größerer Transparenz führen, sondern auch zu konsequenteren, nachhaltigeren und gewichtigeren Entwicklungen. Zugleich aber schränkt sie andere Entwicklungen ein, reduziert Bandbreite und alternative Richtungsentscheidungen. Sie hemmt Ergebnisoffenheit.

Ganzer Text unter:

3. Mit Bernd-Wolf Dettelbach im Atelier

Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit

3.Die Ergebnisoffenheit der Anderen

von Thomas Kaestle

Ein Allgemeinplatz? Ergebnisoffenheit als längst von allen erkannte, akzeptierte und umgesetzte Bedingung für das Zustandekommen von anschlussfähiger Kultur? Von kulturellen Projekten und Prozessen mit Konsequenz und Konsequenzen? Wer den Begriff ‚Ergebnisoffenheit‘ in Googles Suchfeld eingibt, stößt tatsächlich auf sehr wenig Kultur. Vielmehr scheint sich das Konzept in anderen Bereichen fest etabliert zu haben. Im Management: zentral. In der Bildung: zumindest als zental behauptet. Wo Bildung und Kultur sich begegnen, in ästhetischer und kultureller Bildung, in Vermittlungsprojekten: wesentlicher Begriff einer Jahrzehnte langen Wandlung. Hin zu gleichberechtigten Bedeutungskonstruktionen. Weg von wissenschaftlich vorgedachten Wahrheiten. Weg vom potentiell abwertenden und ausschließenden Wahr/Falsch und hin zu einer wachsenden Bedeutung des Passens. Der Rezipient hat deutlich an Bedeutung gewonnen, seit Wolfgang Kemp im didaktischen Begleitbuch zur documenta X über eine erstarkende „Viewer Liberation Front“ spottete (und ich mir vornahm, mir irgendwann den fiktiven Mitgliedsstempel dieser VLF auf mein Handgelenk tätowieren zu lassen). In der Peripherie der Kultur hat sich die Ergebnisoffenheit etabliert, mal als anstrebenswertes Ideal, mal als notwendige Grundlage des Erfolgs. Doch wie sieht es damit aus in Kulturpolitik, Kulturverwaltung oder Kulturförderung?
Ganzer Text unter:
http://www.zebrabutter.net/ergebnisoffenheit-darstellbarkeit-und-wahrnehmbarkeit.html

3.L’ouverture d’esprit chez les autres

Un lieu commun? L´ouverture d’esprit (celle établie et reconnue de tous) accepte-t-elle de mettre en oeuvre les conditions nécessaires pour l’éventuelle réalisation d’une correspondance culturelle? ou encore, peut-elle accepter le développement de projets culturels ainsi que leurs processus relatifs et ses conséquences à venir? Qui cherche le terme d‘ „ouverture d’esprit“ avec l’outil Google, se heurte à bien peu de culture. Il semblerait surtout que cette notion se soit imposée dans bien d’autres secteurs. Dans le management: central. Dans l’éducation: on peut au moins le supposer. Où l’éducation et la culture se croise, dans l’apprentissage esthétique et culturel, dans les projets de médiation: une notion essentielle, une consécration ayant prit des décennies,loin de toutes signifiantes constructions  égalitaires, loin de tout chemin aux vérités et aux approches scientifiques. Le destinataire a clairement gagné en signification, en particulier depuis que Wolfgang Kemp, dans son catalogue didactique sur la Dokumenta X, se moqua au sujet de l’affermissement du „Front de Libération des visionneuses“ -Viewer Liberation Front“-. (et moi, je projetai déjà, un jour ou l’autre, de me faire tatouer le tampon fictif des adhérents de ce „V L F“ sur mon avant-bras. L’ouverture d’esprit, des fois aspirant à une valeur idéale ou encore base nécessaire à la réussite, s’est établie à la périphérie de la culture. Mais qu’en est-il exactement avec la politique, l’administration et autres promoteurs du développement culturel?
über eine erstarkende „Viewer Liberation Front“ spottete (und ich mir vornahm, mir irgendwann den fiktiven Mitgliedsstempel dieser VLF auf mein Handgelenk tätowieren zu lassen). In der Peripherie der Kultur hat sich die Ergebnisoffenheit etabliert, mal als anstrebenswertes Ideal, mal als notwendige Grundlage des Erfolgs. Doch wie sieht es damit aus in Kulturpolitik, Kulturverwaltung oder Kulturförderung?

2. Helmut Hennigs Video Mapping


Darstellbarkeit und Wahrnehmbarkeit
2. Irgendwas mit Kultur

Hier kommt der Text ins Spiel. Mein Text. Dieser Text. Als Jean-Robert Valentin mich beauftragt, für sein Projekt zu denken und zu schreiben, gehe ich zunächst davon aus, dass er das Übliche will: Texte über die beteiligten Künstler, ihre Kunst und deren Bezüge. Assoziationsrahmen, Vermittlungsangebote, Einführungen. Katalogtexte. Eröffnungsreden. Es dauert, bis ich zunächst begreife, dass er nur einen einzigen Text braucht, den er mich vortragen lässt, um mich dabei zu filmen. Dass dieser Text ein eigenständiger Teil seiner Präsentationen sein soll, ein wenig Subtext, viel mehr aber noch Metatext. Eine übergreifende Parallelerzählung als Baukasten, Steinbruch oder Fundus für Valentins digitales Sampling. Gleichberechtigtes Material. Die eigentliche Herausforderung jedoch liegt in der Festlegung des Themas des beauftragten Textes. Oder eben vielmehr in deren fast völligem Fehlen. Größtmögliche Offenheit, Freiheit für eigene Setzungen. Nicht einmal um Medienkunst muss es gehen. Nicht einmal um zeitgenössische Kunst. Nicht einmal um Kunst. Eine Position zur Kultur solle es aber doch sein. Irgendwas mit Kultur also. Und wieder einmal die Binsenweisheit, oft genug schon mit Künstlern und Beziehungspartnerinnen erörtert: „Total freedom is like no freedom at all“. Oder als These zum Thema „irgendwas mit Kultur“ formuliert: Kultur findet statt auf dem Grat zwischen Festlegung und Beliebigkeit. Nennen wir diesen schmalen Möglichkeitsraum doch: Ergebnisoffenheit.

Ganzer Text unter:
http://www.zebrabutter.net/ergebnisof…

Traduction:
2.Un truc avec de la culture

C’est maintenant qu’intervient le texte. Mon texte. Ce texte. Quand J.-R. V. me confia cette tâche, pour disserter et écrire sur son projet, je supposais, dans un premier temps,  qu’il désirait tout ce qu’il y a de plus habituel: un texte dédiés aux plasticiens invités, leurs manières d’agir et références respectives. Le cadre conventionnel, les propositions de médiation et tout autres introductions. Texte pour les catalogues et discours inauguraux . Ceci a un peut duré jusqu´à je comprenne qu’il n’avait besoin que d’un seul texte, ou plutôt  d’un discours et de ma personne destinés á être filmés. Ce texte avec son propre caractère, ses sub-textes et meta-textes devrait faire partie intégrante de la présentation, une narration parallèle et globale destinées à une banque de données, encastrables à l’image d’un jeu de construction pour les , d’échantillons de J.-R. V.. En fait, le défi était de déterminer le sujet du texte commandé, ou bien plus  encore, d’envisager ce qui dorénavant me venait à manquer, très certainement, limpidité et propre liberté d’application. Il ne s’agissait même plus d’art numérique, même plus d’art plastique, même plus d’art contemporain. Cela devait être une réflexion sur la culture. En fait, quelque chose avec de la culture.  Une fois de plus cette évidence, souvent aussi relative à la vie privée, je dirai plus, cet objet de dissertation: La liberté totale c’est comme pas de liberté du tout. Ou encore, en tant que thème pour cette thèse, formuler „Un truc avec de la culture“. La culture se trouve à la lisière des valeurs établies et de celles que l’on est prêt à accepter. Déterminons un nom à cet espace possible restreint: L´ouverture d’esprit.

1.TRAILER

Ergebnisoffenheit als Bedingung für Kultur
Remix und Sampling

von Thomas Kaestle
https://www.zebrabutter.net/autoren/thomas-kaestle/

Der Kontext entscheidet. Immer. Und dieser Kontext klingt ambitioniert.
Jean-Robert Valentin, Medienkünstler in Hannover, zeigt in sechs Monaten sechs Präsentationen. Mit jeweils einem Kollegen aus Hannover. An jeweils zwei Orten, in jeweils zwei sehr unterschiedlichen Formaten. Einerseits werden die Exponate in einem Ausstellungsraum in der Stadt installiert. Digital zwar in den jeweiligen Projektionen, Video- und Fotoformaten, Rahmensetzungen und Bearbeitungen. Aber dennoch körperlich erfahrbar in einem analogen Raum. Andererseits werden die Arbeiten parallel in einem digitalen Showroom gezeigt, einem Blog mit dem altmodisch anmutenden Namen
artclubhannover. (Kann eine öffentlich zugängliche Website ohne Zugangsbeschränkung ein ‚Club‘ sein? Lebt das Konzept ‚Club‘ nicht vielmehr von Selektion und Exklusivität?) Sie können dort zwangsläufig keine identische Form haben, müssen sich den räumlichen und sinnlichen Möglichkeiten des Mediums unterwerfen. Und können sich darin zugleich zu etwas Neuem entwickeln. Über die bloße Abbildung oder Wiedergabe hinaus, jenseits des Dokumentarischen. Jean-Robert Valentin, der auch als
Visual Jockey mit der Verschränkung von visuellen und auditiven Ebenen arbeitet, bedient sich hier der Technik des Remix, er wählt aus, fügt hinzu, kombiniert neu, verdichtet – und erzählt. Die erste Staffel seiner Webserie, mit den ersten sechs Episoden entsprechend den ersten sechs Künstlern und Präsentationen, entwickelt eine eigenständige Narration, in der Valentin seine Rolle als Kurator schnell überwindet und zum Autor wird. Zu einem allerdings, dessen Ausgangspunkt Samples des kuratierten Materials sind.

Ok,… voilà la traduction française:
Le contexte fait la différence. Toujours. Et ce contexte semble ambitionné. JRV, plasticien résidant à Hanovre, présente en six mois six positions dédiées à six collègues de cette même ville et ceci en deux places, sous deux formats, le moins que l’on puisse prétendre, différents. D´une part, les pièces seront exposées à la galerie du centre ville; certes, aussi sous forme digitale au moyen de projections, films et photographies, pour l’occasion encadrés et retravaillés mais tout de même corporellement tangible en cette espace analogue. D’autre part, ces pièces seront présentées parallèlement dans un espace digital, sous la forme VLOG répondant également au nom si délicieusement désuet de “Art Club Hannover”. ( Est-il possible de parler d’un “Club” pour désigner un site sans restriction d’accès? et le concept de “Club”, n’est-il point synonyme de sélection et d’exclusivité? ). A priori, ces deux formes ne peuvent être identiques. Vous devez vous soumettre à l’espace et à la sensualité que chacun d’entre eux vous imposent en tant que médium. A fortiori, et bien au-delà d´une pâle représentation ou du documentaire de rigueur, la résultante est imminente. JRV, au moyen de cette intrication relative aux visuels et sonorités qu’utilise le VJ, travaille le mixage, en choisissant, additionnant, combinant, étoffant, il raconte. La première saison de sa série-web, avec ces six premiers épisodes, est dédiée aux six premiers plasticiens respectifs, développant une narration singulière, au travers de laquelle, JRV dépasse très vite son rôle de curateur pour devenir auteur…pour le moins en ce qui concerne ces points de départ, les oeuvres elles-mêmes échantillonnées.